GESCHICHTE DES VEREINS

 

Der Schlittenhunde-Sportverein Nord e. V. ( SSVNord e.V.) hat seine Wurzeln im Zuchtverband DCNH, dem Deutschen Club Nordischer Hunde. Anfang der 1980er Jahre gründeten Mitglieder des DCNH einen eigenen Sportverband für den Sport mit Schlittenhunden. Es entstand der Deutsche Schlittenhunde Sport Verband, der DSSV.

Am 01.04.1983 wurde in Stapelfeld bei Hamburg der SSVNord e.V. gegründet. Noch im selben Jahr wurde das erste Rennen in Langwedel unter der Schirmherrschaft des damaligen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins, Dr. Uwe Barschel, veranstaltet. Leider konnte das Rennen nicht wiederholt werden, weil auf dem Truppenübungsplatz keine weiteren Rennen zugelassen wurden.

Eines der Gründungsmitglieder konnte dann in der Nähe von Bremen, bei Delmenhorst, ein Rennen ausrichten, was dann viele weitere Jahre dort veranstaltet werden konnte.

Aber auch in Schleswig-Holstein wurden einige Rennen aus der Taufe gehoben. So z. B. in Kiel oder am Bungsberg in der Holsteinischen Schweiz.

Gegen Ende der 1980er Jahre gab es dann 2 Strömungen im DSSV.

Es mehrten sich die Stimmen, die wollten, dass auch „nicht reinrassige Hunde“ beim Sport eingesetzt werden dürfen. Da aber eine eben so große Anzahl Mitglieder den Sport mit reinrassigen Hunden fortführen wollten, wurde die Arbeitsgemeinschaft Schlittenhunde Deutschlands, AGSD gegründet.

Die beiden Verbände, DSSV und AGSD haben sich 2009 im Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine (VDSV) vereint.

Bis 2004 war der SSVN auch Mitglied der AGSD, ist dann aber aus dem Verband ausgetreten.

Im Jahre 2012 wurde im Verein die Leistungssportabteilung gegründet, die dann bis 2018 Mitglied im VDSV war.

Wir betreiben den Sport mit den FCI anerkannten Schlittenhunderassen des Weltzuchtverbandes. Allerdings haben wir auf unseren Rennen seit 2003 eine Extrakategorie in der Nordische Hunde starten können, die keine- oder keine FCI-Zuchtpapiere haben.

Vielfach stammen diese Tiere aus dem Tierheim, weil ihre Besitzer nicht mit den Hunden klar gekommen sind. Wir möchten auf unseren Veranstaltungen auch weiterhin den nordischen Typen präsentieren.

Seit 2016 haben wir auf unserem Rennen eine Rennklasse III etabliert, in der Teilnehmer mit Ihren Hunden starten können, die nicht des nordischen Typs sind.

In den Gründungsjahren, gab es erste Kontakte zu unseren nördlichen Nachbarn in Dänemark.

Damals traf man sich auf den Rennen und beschloss, einen länderübergreifenden Vergleichswettkampf zu organisieren und durchzuführen. Dieser Wettkampf wurde 2013 beendet, weil nur noch wenige Teilnehmer aus Deutschland beim Rückkampf in Dänemark teilnahmen.

Neben den ersten Rennen in Delmenhorst gab es einen weiteren Rennort in Niedersachsen.

In der Wingst wurden jährlich bis 1996 im Herbst Schlittenhunderennen veranstaltet. Dann versuchte ein Grundeigentümer, den Verein für seine privaten Zwecke zu vereinnahmen. Da das nicht gelang, verweigerte er seine Zustimmung, weitere Rennen in seinem Wald durchzuführen.

Als das durch die dortige Presse ging, wurde dem Verein in Hechthausen ein Gelände angeboten. Allerdings wurde dieser Rennort nach zwei Jahren wieder aufgegeben, weil die Abgaben an den Waldbesitzer zu hoch waren und wegen geringer Zuschauerzahlen dem Verein nicht genügend Eintrittsgelder zuflossen, um die Kosten des Rennens zu decken.

Glücklicherweise nahmen zwei unserer Vereinsmitglieder Kontakt mit dem Erlebniswald Trappenkamp auf. Der Erlebniswald zeigte sich sehr interessiert an unserer Veranstaltung und so fand dort 1999, nach langer Zeit, wieder ein reinrassiges Schlittenhunderennen auf Schleswig-Holsteinischem Boden statt.

Doch es gibt nicht nur Rennen in unserem Verein. Viel Freizeit wird in den Wintermonaten mit Training verbracht. Wenn die Temperaturen nach dem Sommer wieder unter 15 Grad sinken, beginnen die ersten Trainingseinheiten.

Anfangs gab es Probleme mit Förstern und Jagdpächtern, die nicht gerne sahen, dass in ihrem Wald trainiert wurde.

Um das Problem zu lösen hat der Vorstand in langen Verhandlungen mit der Landesforstverwaltung Schleswig Holstein einen Rahmenvertrag für unsere Mitglieder abgeschlossen. So durfte nun in den Landesforsten trainiert werden und es bildeten sich erste Trainingsgemeinschaften. In den Jahren von 1999 bis 2009 stieg die Zahl der Vereinsmitglieder, die von den Sprintrennen, die ca. 4 – 8 km betragen, auf Langstrecke umgestellt haben und für die der Höhepunkt der Saison die Trans Thüringia war. Dieses Rennen, bei dem man auch ohne Zeitwertung als Tourenfahrer teilnehmen kann, geht meistens über Strecken zwischen 160 und 420 km und ist in Tagesetappen mit Strecken zwischen 25 und 90 km eingeteilt, je nach Wetterlage.

Von 2005 bis 2014 haben wir neben dem Schlittenhunderennen eine weitere Veranstaltung im Programm gehabt. Es handelte sich hierbei um einen Vielseitigkeitslauf, den wir zusammen mit dem Landesverband Nord des DCNH, in Sittensen, im nördlichen Niedersachsen veranstalteten. Hier mussten gemeinsam verschiedene Hindernisse bewältigt werden. Dieses stellt hohe Anforderungen an Mensch und Tier, die sich hierbei voll konzentrieren mussten.

Wenn Ende März die Rennsaison vorbei ist, gibt es unser Saisonabschlusstreffen, das auch im Erlebniswald stattfindet. Neben einem freien Training besteht ausreichend Gelegenheit, zum ausgiebigen Klönschnack untereinander.

Im August hat der Verein dann immer ein Sommertreffen. Dort ist Zeit für gemütliches Beisammensein und Grillen.

Hier werden dann auch schon die Pläne für die kommende Saison geschmiedet, oder über Urlaube in Skandinavien nachgedacht.

Darüber hinaus gab es Treffs in verschiedenen Regionen in Norddeutschland. Über Ostern und im Herbst traf man sich zusammen mit Mitgliedern von „Nordische on Tour“ zu gemeinsamen Wanderungen, Kanufahrten oder um neue Trainingswege kennenzulernen.

Unsere Mitglieder kommen aus, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Neben den Freizeitaktivitäten engagiert sich unser Verein auch in der Verbandsarbeit.

So nehmen Mitglieder unseres Vereins die Aufgabe wahr, sich im Rahmen der NATURA 2000 in einem Ausschuss des Landessportverbandes und der Landesregierung für die Belange des Schlittenhundesports in Schleswig- Holstein einzusetzen.

Sämtliche Gebiete, in denen unsere Mitglieder trainieren, sind auf die Verträglichkeit zwischen Natur und unserem Sport überprüft und ausgewiesen worden.

Um unseren Sport der Öffentlichkeit zu präsentieren, nahmen wir regelmäßig am Tag des Sports in Kiel statt, der jedes Jahr vom Landessportverband Schleswig-Holstein ausgerichtet wird und brachten dort den Besuchern unser Hobby näher. Auf der dort aufgebauten NDR-Bühne konnten wir etwas über unseren Sport erzählen und gleichzeitig auf unser Rennen im Erlebniswald Trappenkamp hinweisen.

Unser Kontakt nach Dänemark besteht weiterhin und wir freuen uns immer über die Einladung zu den dort stattfindenden Rennen, ebenso wie wir uns freuen, dass bei unserem Rennen immer viele dänischen Musher dabei sind.

Für die Zukunft planen wie wieder, zusammen mit einem anderen Verein, einen Velseitigkeitslauf zu veranstalten.

2020 kann erstmals seit 1999 kein Schlittenhunde Rennen durchgeführt werden, weil durch die Corona-Pandemie Großveranstaltungen verboten waren.

In diesem Jahr (2023) begeht der SSV Nord e.V. sein 40 jähriges Vereinsjubiläum. Dies wird im Vereinsrahmen mit geladenen Gästen an unserem Sommerfest entsprechend gefeiert. Im November findet dann erneut unser Hundeschlittenrennen im Erlebniswald Trappenkamp statt.

Oft hat sich der Spruch eines ehemaligen Mushers als wahr erwiesen:

„… Wenn Du einen Schlittenhund hast, kommt bald der Zweite dazu und dann der Dritte. Dein PKW wird einem Kombi weichen müssen und dann kommt der Wohnwagen oder das Wohnmobil. Spätestens beim Dritten Hund wirst Du Dir ein Haus mit großem Grundstück suchen…“

Wer einmal der Faszination Schlittenhund erlegen ist, kommt so bald nicht mehr davon los.

So lautet auch die Präambel unserer Satzung:

„Das Leben mit Hunden heißt Verantwortung übernehmen. Nur die Rücksichtnahme des Mushers schützt seine Hunde.“